Aktuelle Ausstellung

Hermann Pleuer – Das Bild von Industrie und Landschaft im schwäbischen Impressionismus

24. März bis 21. Juli 2024

Die Frühjahrsausstellung der Kunststiftung Hohenkarpfen zeigt die Industrialisierung im Spiegel der Landschaftsmalerei am Beispiel des Malers Hermann Pleuer (1863 – 1911) und präsentiert eine umfangreiche Auswahl seiner Gemälde, durch die der Maler das Bild von Industrie und Landschaft im schwäbischen Impressionismus prägte.

Hermann Pleuer gehört zu den wichtigen Vertretern des Impressionismus in Süddeutschland. 1863 in Schwäbisch Gmünd geboren, starb er mit nur 47 Jahren 1911 in Stuttgart. Zusammen mit Otto Reiniger (1863 – 1909), Christian Landenberger (1862 – 1927) und Heinrich von Zügel (1850 – 1941) bestimmte Pleuer die schwäbische Ausprägung des Impressionismus.

Repros Kunststiftung Hohenkarpfen

So schuf Hermann Pleuer ab 1896 das Industriebild impressionistischen Stils. Weithin berühmt wurde Pleuer durch seine Eisenbahnbilder, die hinter Monets Bildern der Gare Saint-Lazare nicht zurückstehen. Pleuer war jedoch nicht nur der »Maler der Eisenbahn«, wie er oft verkürzt dargestellt wird. Er widmete sich dem Figurenbild mit eindringlichen Portraits und Darstellungen von Arbeitern.

Neben stimmungsvollen Dämmerungs- und Nachtbildern und mondänen Großstadtszenen aus Venedig, London und Paris galt sein Interesse in besonderer Weise dem Landschaftsbild. Für sein monumentales Ständehausbild im Württembergischen Landtag entschied er sich bemerkenswerterweise nicht für ein Historiengemälde, sondern ein Landschaftsgemälde, das er in zahlreichen Studien des Rotenbergs bzw. des Württembergs vorbereitete. Seine Werke sind gekennzeichnet von einer realistischen Grundhaltung und der Wirklichkeitstreue der Farben und Töne.

Hermann Pleuer: Ausfahrt aus dem Stuttgarter Hauptbahnhof, o. J., Öl auf Leinwand, 59 x 74 cm (Detail), Privatbesitz

Ausgewählte Werke von Otto Reiniger, Heinrich von Zügel und weiteren Zeitgenossen Pleuers ergänzen die Ausstellung. Die zum großen Teil selten gezeigten Exponate stammen aus öffentlichem und privatem Besitz, darunter die bedeutende Pleuer-Sammlung der Stiftung Schloss Fachsenfeld in Aalen, das Museum Sammlung Nuss in Strümpfelbach und die Städtische Galerie der Stadt Villingen-Schwenningen.

Begleitend erscheint in der Schriftenreihe der Kunststiftung Hohenkarpfen eine Buchpublikation, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln erhellt.

Die Ausstellung wird gefördert von der Privaten Stiftung Ewald Marquardt für Wissenschaft und Technik, Kunst und Kultur, der Aesculap AG, WERMA Signaltechnik, der Kreissparkasse Rottweil, der Kreissparkasse Tuttlingen, der Sparkasse Schwarzwald-Baar und dem Regierungspräsidium Freiburg.

Ausstellungsdauer: 24. März bis 21. Juli 2024
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag und Feiertage von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr
Kunsthistorische Führungen: Jeden Mittwoch um 17 Uhr und am 1. Sonntag des Monats um 16 Uhr.